Ackermann, F. C.
Geb.: nicht bekannt, gest.: nicht bekannt
Über Leben und Wirken keine Angaben gefunden.
Boas, Ulrich
Geb.: 1644, gest.: 1710
Formschneider und Briefmaler in Augsburg. 1693 erhielt er, zusammen mit sieben anderen Meistern aus Augsburg, eine Druckergerechtigkeit für Kattundruck. Verlegte als einer der ersten in Augsburg Brokatpapiere.
Eder, Georg
Geb.: nicht bekannt, gest.: nicht bekannt
Goldpapierfabrikant in Augsburg. Heiratete 1762 die Witwe des Brokatpapierverlegers Michael Munck und übernahm dessen Verlag teilweise. 1796 war er noch am Leben, vielleicht auch noch 1806.
Ehinger, Johann Lupus
Geb.: nicht bekannt, gest.: nach 1778
Goldpapierfabrikant und Türkischpapier-macher in Augsburg. Heiratete 1754 Maria Barbara Haichele, vielleicht eine Tochter von Simon Haichele, und übernahm wahrscheinlich dessen Werkstatt.
Enderlin, Jakob
Geb.: nicht bekannt, gest.: nach 1704
Formschneider und Bronzefirnispapierverleger in Augsburg. Hat seine Holzmodel für die Firnispapiere selbst entworfen und geschnitten.
Goldschläger – Nördlingen
Keinerlei Angaben gefunden.
Vielleicht handelt es sich hierbei nicht um einen Namen, sondern um den Beruf. Dahinter könnte Andreas Steber (s. u.) stecken, der Goldschläger und Brokatpapierverleger in Nördlingen war.
Haichele (auch Haigele oder Heuchele), Simon
Geb.: 1710, gest.: nach 1749
War zunächst Fuhrknecht und Tagewerker in Augsburg. 1739 stellte er beim Augsburger Rat einen Antrag, um Türkischpapier machen zu dürfen, wie es seine Frau Salome schon seit 1723 tat. 1740 erhielt er das kaiserliche Privileg zu Herstellung von gefärbten und «metallisierten» Papieren = Brokatpapiere. Wahrscheinlich Schwiegervater von Johann Lupus Ehinger (s. o.). 1749 noch tätig.
Kaufmann, Marx Leonhard
Geb.: um 1736, gest.: zwischen 1779 und 1785
1761 erhielt er die Papierfabrikantengerechtigkeit der Stadt Augsburg, 1763 durch Heirat die Kramergerechtigkeit. 1772 übernahm er eine Papiermühle.
Keck, Maria Barbara
Geb.: nicht bekannt, gest.: 1749
Heiratete 1731 den Goldpapierfabrikanten Chrisostomus Keck in Augsburg. 1739 erhielt Maria Barbara Keck persönlich das kaiserliche «privilegium impressorum» zur Herstellung von gefärbtem-, Gold- und Silberpapier sowie Türkischpapier.
Köchel, Johann
Geb.: um 1682, gest.: 1726
1723 als «Goldener Papierpräger» in Fürth/Franken nachweisbar. Neben Georg Popp (s. u.) der erste Brokatpapierverleger in Fürth. Unter seinen Papieren finden sich auch «Chinoiserien».
Ledergerber, Johann Christoph
Geb.: nicht bekannt, gest.: 1719 (in Augsburg)
Briefmaler, Türkischpapierhersteller und Brokatpapierverleger in Augsburg. Seine Witwe Apollonia Praunegger führte nach seinem frühen Tod den Verlag fort. Apollonia Ledergerber, Gold- und Silberpapierfabrikantin, die 1749 in Augsburg wirkte, ist wahrscheinlich eine Tochter von Johann Christoph Ledergerber.
Leopold, Joseph Friedrich
Geb.: 1669 in Markt Redwitz/Fichtelgebirge,
gest.: 1727 in Augsburg
Kupferstecher und Kunstverleger in Augsburg. 1726 erhielt er das kaiserliche Privileg zur Herstel-
lung von «metallisiertem» Papier = Brokatpapier. Stellte auch «Chinoiserien» und Bronzefirnispapiere her.
Mercktl (auch Merkel, Merkli, Maerktl, Merkle), Mathias
Geb.: nicht bekannt (in Günzburg),
gest.: nach 1752 (in Augsburg)
Heirat 1724 in Augsburg. Wurde dann Gold- und Silberpapierfabrikant. 1731/1732 Streit mit Abraham Mieser u. a. wegen Fabrikation «metallisierter» Papiere = Brokatpapiere. Erhielt 1734 gegen eine Zahlung die Patronistengerechtig-
keit und die Erlaubnis, Gold- und Silberpapier herzustellen. Möglich wurde dies durch Verzicht von Abraham Mieser auf diese Arbeit, wofür Mercktl für eine ausstehende Schuld des Abraham Mieser aufkommen musste.
Merer (auch Mehrer), David
Geb.: 1680 in Augsburg, gest.: 1742 ebenda
Briefmaler und Türkischpapiermacher, später dann auch Brokatpapierverleger 1729 Streit mit Georg Christoph Stoy (s. u.) wegen Erfüllung eines Vergleichs. Im selben Jahr durfte Johann Michael Munck (s. u.) die Konzession des Papierdruckens von David Merer übernehmen.
Meyer (auch Meyr, Mayr, Maeyr), Johann Wilhelm
Geb.: um 1713, gest.: 1784
Türkischpapiermacher und Brokatpapierverleger in Augsburg. Keine weiteren Erkenntnisse.
Mieser, Abraham
Geb.: um 1676, gest.: 1742
Briefmaler und Türkischpapiermacher in Augsburg. Erhielt 1698 das kaiserliche «privilegium impressorum» für «metallisierte» Papiere = Brokatpapiere, das er aber 1702 nach einem wohl berechtigten Einspruch seines Kollegen Mathias Fröhlich wieder abgeben musste. Nach weiteren Streitigkeiten verzichtete Abraham Mieser 1734 auf die Herstellung von Gold- und Silberpapier zugunsten von Mathias Mercktl (s. o.), der dafür eine ausstehende Schuld Abraham Miesers beglich.
Müller, Johann Friedrich
Geb.: nicht bekannt, gest.: nicht bekannt
Um 1730/1740 Brokatpapierverleger in Augsburg. Keine weiteren Erkenntnisse zu Leben und Wirken.
Munck, Johann Carl
Geb.: um 1730 (in Augsburg),
gest.: 1794 (in Augsburg)
Freihandmaler, Türkischpapierfabrikant und Brokatpapierverleger in Augsburg, war der Sohn von Johann Michael Munck (s. u.). 1749, nach dem Tod von Maria Barbara Keck (s. o.) wollte er deren Erbe antreten, was aber von anderen Augsburger Brokatpapierverlegern vereitelt wurde. Um 1761 beerbte er seinen Vater, Johann Michael Munck, und übernahm einen Teil von dessen Verlagserzeugnissen. Sein Verlag an Brokat-
papieren war sehr umfangreich und in den ersten Jahren von guter Qualität. Später ist ein deutlicher künstlerischer Verfall zu bemerken (Albert Haemmerle).
Munck, Johann Michael
Geb.: nicht bekannt, gest.: vor 1762 Stiefsohn des Brokatpapierfabrikanten Johann Michael Schwi(d)becher (s. u.) 1739 bot sich ihm die Gelegenheit, die Papierdruckergerechtigkeit von David Merer zu übernehmen. 1763 heiratete seine Witwe den Goldpapiermacher Johann Georg Eder (s. o.), der den Verlag dann zusammen mit dem Sohn Johann Carl Munck (s. o.) weiterführte.
Popp (auch Pop) Georg
Geb.: 1670, gest.: 1735 (in Fürth)
Brokatpapierverleger in Fürth. Auch «Chinoise-
rien». Weitere Lebensumstände nicht bekannt.
Reimund, Georg
Geb.: nicht bekannt (in Nürnberg),
gest.: nicht bekannt
Seit 1746, nach Heirat, Türkischpapierfabrikant und Brokatpapierverleger in Augsburg. Er ist ein Onkel von Marx Leonhard Kauffmann (s. o.) 1755 ist er noch in Augsburg geführt. Vielleicht Übernahme von einem Anteil des Verlags von Georg Christoph Stoy (s. u.) nach dessen Tod im Jahre 1750.
Reimund (auch Reymund, Reumond , Johann Michael
Geb.: nicht bekannt, gest.: 1768 (in Nürnberg)
«Golden Papierpräger» in Nürnberg. Da Brokatpapiere Prägedrucke sind, war er wohl Brokatpapierfabrikant in Nürnberg. Wahrscheinlich war er der erste und blieb auch der einzige seines Zeichens in Nürnberg.
Renner, Georg Nikolaus
Geb.: um 1803, gest.: 1853
Erhielt 1826 das Bürgerrecht in Nürnberg und war dann dort Kunsthändler und Brokatpapierverleger. Seine Papiere sind mit «Renner und Abel» signiert.
Schneider, Ruprecht Adam
Geb.: 1695, gest.: 1782 (in Fürth)
Kupferstecher und Brokatpapierverleger in Fürth. Weitere Daten nicht bekannt
Schwi(d)becher, Johann Michael
Geb.: nicht bekannt, gest.: 1748
Goldpapiermacher und Brokatpapierverleger in Augsburg. Stiefvater von Johann Michael Munck (s. o.). Qualitativ hochwertige Papiere.
Steber, Andreas
Geb.: nicht bekannt, gest.: 1750 (in Nördlingen)
Goldschläger und Brokatpapierverleger in Nördlingen/Ries, vielleicht Sohn des Nördlinger Goldschlägers Daniel Steber (s. o. Goldschläger Nördlingen). Eventuell handelt es sich dabei um dieselbe Person.
Stoy, Georg Christoph
Geb.: um 1769, gest.: 1750
Buntpapier- und Brokatpapierverleger in Augsburg. 1698 übernahm er von seinem früh verstorbenen Kollegen Mathias Fröhlich dessen kaiserliches «privilegium impressorum», das 1709 für Stoy erneuert und als Druck publiziert wurde. Mehrere Streitereien mit seinen Augsburger Kollegen folgten wegen des erneuerten kaiserlichen Privilegs und überdies wegen Kopierverdachts. Nach Albert Haemmerle war Georg Christoph Stoy der vielseitigste und bedeutendste Brokatpapierverleger seiner Zeit.
Brokatpapierverlag in Halle/Saale, ohne Namen
Signatur: Borussia Officinum Halle-Magdeburg
Diese Werkstatt hatte ein Privileg des Königs von Preußen. Halle/Saale gehörte von 1680 bis 1807
zum Herzogtum Magdeburg im Königreich Preußen. Durch Napoleon wurde Magdeburg/Halle dem Königreich Westfalen zugeordnet.
Weitere Informationen zu Brokatpapierverlegern siehe:
Haemmerle, A.(Hrsg.) Vierteljahreshefte zur Kunst und Geschichte Augsburgs, Privatdruck, III. Jahrgang, 1937–1938
Haemmerle, A. Buntpapier. Herkommen, Geschichte, Techniken, Beziehungen zur Kunst. Unter Mitarbeit von Olga Hirsch, 1. Auflage, München, 1961